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Wo stehen KMU beim digitalen Wandel?

Produktionsmitarbeiter, die den Herstellungsprozess moderner Verpackungsindustriemaschinen in der Druckerei kontrollieren.

Unternehmen treiben digitale Themen voran

In einer Online-Umfrage unter kleinen und mittleren Unternehmen hat das Zukunftszentrum Süd aktuelle Erkenntnisse zum Stand der Digitalisierung und dem Einsatz von KI gesammelt.

Der digitale Wandel ist in aller Munde, der Arbeitsalltag vieler Beschäftigten ist von digitalen Technologien und virtuellen Anwendungen geprägt. Berufsbilder und Anforderungen an die Beschäftigten verändern sich und bringen oftmals neue Herausforderungen im Einsatz neuer Technologien mit sich.

Doch läuft alles planmäßig beim digitalen Transformationsprozess und wo stehen die Unternehmen eigentlich? Wir wollten mehr erfahren und Aufschlüsse zu den konkreten Bedarfen der Betriebe erzielen. Deshalb haben wir in einer anonymen Online-Umfrage Erkenntnisse zum Stand der Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz gesammelt. Entscheider*innen, Mitarbeiter*innen und Betriebsrät*innen in Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeiter*innen aus über 70 KMUs in Bayern und Baden-Württemberg teilten dabei im Befragungszeitraum von 15.06.2021 bis 31.12.2021 ihre Einschätzungen mit uns.

Eines der zentralen Umfrageergebnisse: KMU in Bayern und Baden-Württemberg stehen der Digitalisierung positiv gegenüber. Aus strategischer Sicht hat der Großteil erkannt, dass sie die Entwicklung zur ihrem Geschäftsvorteil nutzen können und planen durch Digitalisierung und KI ihre Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren auszubauen. Allerdings geben auch etwa 1/6 der Befragten an, dass dies nicht auf ihr Unternehmen zutrifft.

Ein Großteil der Unternehmen hat entsprechende Strategien mit Blick auf die Digitalisierung entwickelt und ein beträchtlicher Anteil hat sich bereits mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt.

Infografik ob Unternehmen sich mit digitalisierung und / oder mit KI auseinandergesetzt hat

Wissen zu KI ist ausbaufähig

Allerdings zeigen die Daten auch, dass die Unternehmen erst am Anfang der Reise stehen. Der Wissenstand zum Thema künstliche Intelligenz (geringes Wissen bis umfangreiches Wissen) ist ausbaufähig. 24 % (48 %) geben an, (eher) geringes Wissen im Unternehmen zu besitzen. Demgegenüber stehen nur 5 % bzw. 7 %, der Unternehmen, die angeben, umfangreiches oder eher umfangreiches Wissen besitzen.  Circa 15 % der Teilnehmenden sehen ihr Unternehmen im Mittelfeld, was das Wissen über KI anbelangt. Dies deutet darauf hin, dass ein elementarer Wissensbedarf besteht.

Bislang verhaltender Einsatz von KI

Laut unserer Umfrage wird KI in den Betrieben bislang noch wenig umgesetzt. Die meisten Unternehmen planen den Einsatz von KI, haben jedoch noch keine Anwendungsfälle identifiziert. Gerade einmal 5 der Befragten geben an, dass KI in ihrem Unternehmen bereits im Einsatz ist. 20 Betriebe planen bis dato überhaupt keine Anwendung von Künstlicher Intelligenz.

Digitalisierung ist meist eine Führungsentscheidung

Für die Umsetzung von Digitalisierungs- und KI-Projekten ist die Frage essenziell, wie es gelingen kann die Beschäftigten mitzunehmen. Der Erfolg von Veränderungsprozessen hängt maßgeblich davon ab, die Unterstützung und das Verständnis der Beschäftigten zu gewinnen. Aus diesem Grund haben wir gefragt, auf welcher Ebene Digitalisierungsentscheidungen getroffen werden und welche Personen(gruppen) innerhalb des Unternehmens beteiligt sind.

Es zeigt sich: Die Entscheidung bei Digitalisierungsprozessen ist meist eine Führungsentscheidung, die in der Regel bei der Geschäftsführung liegt. Oft werden dabei auch die Führungskräfte und die IT-Abteilung miteingebunden, die Beschäftigten bleiben in beinahe 2/3 der Fälle außen vor. Noch seltener wird der Betriebsrat berücksichtig. Schlusslicht bildet die Forschungs- und Entwicklungsabteilung (FuE), die es in vielen KMU oftmals nicht gibt. Ist eine FuE- Abteilung vorhanden, wird sie jedoch in Dreiviertel der Fälle in Digitalisierungsentscheidungen eingebunden.

Von- und miteinander lernen

Darüber hinaus wollten wir erfahren, welche Formate für Lernangebote und Austausch sich die Unternehmen wünschen. Am häufigsten genannt wurden Peer-to-Peer Formate, in denen  Unternehmen voneinander lernen und Erfahrungen austauschen, gefolgt von gemischten Formaten mit Präsenz- und Digitalangeboten. 31 Prozent der Befragten bevorzugen für ihre Weiterbildung Präsenzschulungen oder -workshops.

Fazit für die Angebote des Zukunftszentrum Süd

Die Ergebnisse der Unternehmensumfrage haben maßgeblich dabei geholfen, die Angebote des Zukunftszentrum Süd auf die konkreten Bedarfe der Betriebe zuzuschneiden. Unser Ziel ist, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenzen zu fördern und Betriebe sowie deren Beschäftigte fit für die Zukunft zu machen:

  • Mit Beratungsleistungen, die über die Möglichkeiten digitaler Anwendungen und dem Einsatz von KI informieren oder praxisnahe Unterstützung bei konkreten Herausforderungen liefern.
  • Mit kostenfreien Weiterbildungsangeboten, die online sowie zeit- und ortsunabhängig genutzt werden können.
  • Mit einem klaren Fokus auf Vernetzung durch Veranstaltungen, Betriebsbesuche und Informationen zu weiteren Initiativen und Beratungsmöglichkeiten.

Nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie uns den digitalen Wandel gemeinsam gestalten!


Über die Autorin

Dr. Julia Becker ist Projektkoordinatorin am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung f-bb gGmbH

Dr. Julia Becker ist Projektkoordinatorin am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH. Das f-bb ist Konsortialleitung des Zukunftszentrum Süd.


 

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